Archiv: July 2006
31.7.06
der gesichtsausdruck festangestellter pärchenmenschen mit 7000 euro monatlichem haushaltseinkommen, wenn man ihre wohlfühlfrage “und wo macht ihr dieses jahr urlaub?” mit “gar nicht” beantwortet.
malo |
13:12 |
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extra samstags in die buchhandlung auf der schlimmen ehrenstraße gegangen, um dieses überall besprochene buch von peterlichtzusammengeschrieben zu kaufen. war natürlich nicht vorrätig und ist zur zeit auch nicht lieferbar. scheint also bereits sowas wie ein bestseller zu sein. bin zwar kein fan von peterlicht, dessen slackrige jungssensibilität mir etwas auf die nerven geht, aber mich interessiert das buch, weil ich die vermutung hege, dass es sich um eine kompilation von texten handelt, die auch in einem weblog hätten stehen können. also relativ unzusammenhängende, autarke kurztexte aus dem spektrum [ähm] befindlichkeit, humor, alltagsbetrachtung undsoweiter. was mich daran interessiert sind aber weniger die texte, sondern ob das ganze als buch funktioniert bzw. ob weblogtexte als buch funktionieren könnten. aberisjaauchegal zusammengeschrieben. auf jeden fall auf der ehrenstraße dann auch noch tatsächlich diesen typen gesehen, der bei deutschland sucht den superstar platz zwei gemacht hat. mike le*on gro*sch oder wie der heißt, der ja in interviews immer sagt, er ginge immer und am liebsten auf der ehrenstraße shoppen, was mich zwar nicht wundert – so sieht er ja auch aus mit seinem übertrieben fashionablen ehrenstraßenlook – aber ihn dann so self-fulfilling-prophecy-mäßig tatsächlich beim shoppen zu sehen, kam mir dann doch surreal vor. aberisjaauchegal. mich spätabends dann noch ein paar mal gefragt, ob mein desinteresse an feuerwerken auf einen psychischen defekt schließen lässt. wahrscheinlich schon, aber ich gehe der sache nicht auf den grund.
malo |
00:29 |
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28.7.06
Yahoo! Suche – Top 5
1. Web Space
2. Formel 1 Ticket
3. Digitalkamera
4. Hartz IV
5. Hausfinanzierung
malo |
23:49 |
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wegstationen im elektrogroßmarkt:
eingang: hotdog-stand (2,40 euro, nicht gekauft)
eg: mp3-handy (dumm drauf rumgedrückt, abspielen des klingeltons samba, nicht gekauft), desktop-pc (dumm drauf rumgedrückt, öffnen von word, registrierung abgebrochen, nicht gekauft)
ug: haarschneider (verinnerlichung des begriffs body groomer, nicht gekauft), spülmaschine (45 cm, geöffnet, korb rausgezogen, reingeschoben, geschlossen, nicht gekauft), waschmaschine (miele, geöffnet, waschtrommel einmal von hand durchgedreht, nicht gekauft), klimagerät (hand dumm in den kalten luftstrahl gehalten, nicht gekauft)
eg: desktop-pc (noch immer kein verkäufer frei, modellnummer notiert für internetpreisdumping-recherche), apple-corner-kram (dumm drauf rumgedrückt, bildschirme betatscht, jugendliche durch anwesenheit verunsichert, nicht gekauft), isdn-telefon (sinnieren über die verhandysierung des designs von festnetztelefonen, nicht gekauft), weltempfänger für 5 euro (dumm drauf rumgedrückt, wegen leerer batterie keine klangprobe möglich, nicht gekauft), harry-belafonte-cd (trotz totaler kompensationskaufgeilheit nicht gekauft)
ausgang: hotdog-stand (inzwischen abgebaut und verschwunden, fettflecken am boden, jetzt hätte ich mir einen gekauft).
malo |
21:53 |
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1:24 h und dank der günstigen brandmauerhoflage noch fette 31 grad hier im hinterstübchen. das interessanteste an diesen hitzewochen: die heimische eigenlookdekonstruktion. unmögliche, aus schränken hervorgezerrte kleidungskombination der kategorie très léger but unfuckable. ich verzichte an dieser stelle auf nähere beschreibungen. b. seit tagen im balkonbegrünungsrausch. neuestes trashkraut: eine sog. zierkartoffel. um endlich auch mal eine grausame satzkonstruktion des schemas wie xy ist das denn? zu bilden: wie prekärcheap ist das denn? das primitivste gemüse überhaupt als nicht verzehrbare zierversion für innenstadtbalkone frustrierter akademiker. herrliche hollandtopfpflanzenmafiaidee. jetzt nochmal duschen und danach darauf hoffen, dass ich nicht wieder davon träume, ein dtp-programm in windows-3.1-umgebung installieren zu müssen. legen Sie diskette 4 von 16 ein. diskette kann nicht gefunden werden. legen Sie diskette 4 von 16 ein. undsoweiter.
malo |
01:33 |
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26.7.06
die lebensveränderungsphantasien im ice nach berlinaufenthalten [nochmal anfang 20 sein und naiv entscheidungsstark oder über vierzig und naiv reich. mal abgesehen davon, dass es ja wohl nichts uncooleres und bananigeres gäbe, als jetzt erst nach undsoweiter.]
malo |
14:32 |
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22.7.06
malo |
00:46 |
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21.7.06
Mecklemburgo-Pomerania Occidental
malo |
01:15 |
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18.7.06
Concentrate on being yourself to reveal how much strength and untapped talent you have – a dream job is within reach. You find a way to put the fun back in to a relationship which has been too full-on. Single? Your new love is a Leo who tells great jokes.
[seitdem ich mystic meg entdeckt habe, wieder verstärkt auf dem horoskoptrip. aber nur horoskope von mystic meg, weil die so unhoroskopisch sind. am besten gefallen mir ihre single-voraussagen, die ja eigentlich nicht an mich gerichtet sind, was mich nicht davon abhält, diese als extra-sophisticated geheimnachricht an mich zu interpretieren. kürzlich mal: "If you are single, someone who lives in Spain for part of the year could be good for you." superkombi, ein witzeerzählender löwenteilzeitspanier.]
malo |
00:02 |
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13.7.06
nicht sichtbares minikind im hellhörigen hof: wahjahwahah.
nicht sichtbare mutter im hellhörigen hof: wahwahwahjahaaaahwah!
nicht sichtbares minikind im hellhörigen hof: wahjahwahwahaaaah.
nicht sichtbare mutter im hellhörigen hof: jahwahwahwahaaaahwah!
nicht sichtbares minikind im hellhörigen hof: wahjahwahwahaaaah.
nicht sichtbare mutter im hellhörigen hof: wahwahwahwahaaaahwah!
nicht sichtbares minikind im hellhörigen hof: wahwahjahwahaaaah.
nicht sichtbare mutter im hellhörigen hof: wahwahwahjahaaaahwah!
nicht sichtbares minikind im hellhörigen hof: wahjahwahwahaaaah.
nicht sichtbare mutter im hellhörigen hof: jahwahwahwahaaaahwah!
nicht sichtbares minikind im hellhörigen hof: wahjahwahwahaaaah.
nicht sichtbare mutter im hellhörigen hof: wahwahwahwahaaaahwah!
repeat 1000 times
[man reiche mir irgendetwas stichflammenerzeugendes und bringe mich danach in die irrenanstalt.]
malo |
13:53 |
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An Carl Weissner, 2. November 1966
“Polizeirazzia auf Richmonds Buchladen in Santa Monica. Sie haben zwei Dutzend Bücher beschlagnahmt, darunter auch welche von mir; und aus der Schreibmaschine haben sie einen Brief gezogen, den Richmond grade an mich schrieb. Zweitausend Jahre halbchristliche Zivilisation, und wir sind keinen Schritt weiter. Was sie auf ihn angespitzt hat, ist seine Flugblattzeitung Earth Rose. Titelseite:
FUCK HATE
Hiermit teilen wir geistig fitten Kreativen dem Establishment mit:
FICKT EUCH INS MAUL.
WIR HABEN GENUG VON EUREM BULLSHIT.
Der Rest sind Gedichte von Bukowski, Richmond, Buckner. Es ist schon seine vierte Verhaftung. Er ist gegen Kaution auf freiem Fuß.”
[zur zeit das beste: sich immer wieder halbnackt und neobürgerlich verarmt tagsüber ins bett legen und bukowski-briefe lesen, um sich von der hitze zu erholen. und kaffee trinken. und wasser mit zink-vitamin-e-brausetabletten. und sich zwischendurch überlegen was man zum csd an- und auszieht.]
[manchmal den eindruck, dass die briefe schlecht etwas holprig übersetzt sind. von carl weissner himself übrigens. so pseudoumgangssprachliche sachen wie "grade" zum beispiel kann ich überhaupt nicht leiden. manchmal berlinert es sogar aus den briefen heraus, wenn ich mich recht erinnere. aber laber-briefe zu übersetzen ist ja auch nicht das einfachste.]
malo |
13:23 |
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alles außer tiernahrung
malo |
12:00 |
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12.7.06
museum podcasts = artcasting
malo |
22:03 |
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man hat ja schon immer geahnt, was für ein luxus das war und ist, dieses fast tägliche einblicknehmendürfen in die gedankenwelt anderer. und natürlich fehlt einem das dann sehr, wenn’s dann nicht mehr so ist, weil derjenige keine lust mehr hat, das umfeld satt hat oder in lebensumstände gerät, von denen man auch nichts weiß, oder keine ahnung. schon das spekulieren darüber ist irgendwie verwerflich und doof und wird der jahrelangen verehrung und wertschätzung in keinster weise gerecht.
malo |
13:15 |
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malo |
10:13 |
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10.7.06
endspiel zusammen mit auf stühlen sitzenden kindern und auf unbequemen holzbänklein lungernden kindereltern gesehen. alle kinder noch voll italienhasserfüllt und wahrscheinlich nur deshalb große frankreichfans, bis auf einen blonden buben mit blaugoldenem italienschört, der von den anderen kindern geschlagen und beleidigt wurde. nödamussmanalselternnichtssagen. nächste widrigkeit: permanentes entscheidungsdilemma, ob man dem farbschwachen riesenbeamerbild auf weißgetünchter ziegelwand oder dem direkt daneben stehenden minifernseher den blickvorzug geben soll. [ähnliches indenwahnsinntreibphänomen bei kinobesuchen in spanien. soll man der englischen originalversion lauschen oder die spanischen untertitel verfolgen?] erschwerend kam hinzu, dass die ziegelwand nur scheinbar regelmäßig gemauert war und es gab da diesen einen etwas zu kurzen ziegelstein in der fünften reihe von oben, der das ganze muster sprengte und mein inneres harmonieauge beleidigte. und dann noch diese zuchthaustatoos der italiener auf allen möglichen innenseiten diverser extremitäten in übergröße auf weißgetünchtem ziegelwallpaper. und ich kann keine wurst mehr essen und chips auch nicht und bier esse ich auch nie wieder. und überhaupt.
malo |
15:13 |
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8.7.06
die hölle, das sind die anderen am samstagnachmittag im biosupermarkt. [biosupermärkte sowieso eine sehr gute projektionsfläche für selbsthass. außerdem dort die langsamsten kassierer der welt, die jeden altöko anquatschen, der sich irgendsoein riesenglas schimmelfarbenen vegetalaufstrich kauft: hmm, wie schmecktn das? isjaschonganzschönteuer.]
malo |
16:06 |
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6.7.06
um mal wieder eine realistische hasseinstellung zu seinem leben zu bekommen, reicht es vollkommen aus, ungeduscht und vormittags und zigarettenrauchend ein paar bukowski-briefe zu lesen. Leben ist ein Dienstagnachmittag in einem Käfig und so zeug. man möchte sofort alle sozialen kontakte abbrechen, nie wieder mit jemandem sprechen und sich dosenbiertrinkend in das dreckigste zimmer seiner wohnung einsperren. bukowski findet meist alles arrivierte scheiße, besonders diejenigen, die sich auch noch selber als arrivierte begreifen, weil sie jetzt irgendwelche dozentenstellen oder stipendien oder sonstwas angetragen bekommen haben, oder zu lesungen eingeladen werden, oder sich zu gruppen zusammenschließen. oderoderoder. ist ja heute noch genauso. alles scheiße zu finden, ist zwar das einfachste auf der welt, aber bukowski darf das, denn er findet sich selbst am aller beschissensten. das vermisse ich heutzutage fast am meisten, möchte ich mir einreden, dass sich selber kaum noch jemand scheiße findet. alle finden sich mehr oder weniger heimlich, meistens aber öffentlich, überdurchschnittlich toll. dabei gäbe es allen grund dazu, sich scheiße zu finden. am besten fangen Sie noch heute direkt damit an.
malo |
11:44 |
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neues aus der journalistenschule: korrespondentenberichte nicht mehr mit taxifahrerzitaten einschwafeln (wie auch? stichwort generation shuttlebus), sondern lieber mit etwas lebensnah-populistischem, zuhause vorgegoogeltem, aus dem weblog eines einheimisch-anonymen zwanzigjährigen. für humorige artikelabschlüsse einfach unten links auf older posts klicken.
malo |
10:15 |
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5.7.06
“Alemania es un equipo que ha merecido elogios exagerados y que será recordada como una de las peores selecciones que ha respresentado a este país en un Mundial. La contundencia con la que pasó por encima de rivales aún más vulgares transmitió una imagen equivocada del verdadero calibre del conjunto que entrena Klinsmann.” [el país mal wieder ganz besonders streng mit der deutschen mannschaft und ganz besonders begeistert von den italienern. was die italien-begeisterung betrifft wohl zurecht, wie ich finde. man wünscht sich im rückblick, italien hätte alle spiele so offensiv mit zwei, drei sturmspitzen gespielt. italien wird weltmeister.]
malo |
12:41 |
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