nur ein paar zeilen zum timberlake-konzert in der kölnarena. ich war da ja vorher noch nie, in der kölnarena, dieser großhalle des veranstaltungskapitalismus. war wohl fast ausverkauft, also an die 18.000 menschen in einer halle. 18.000 mal 50 euro durchschnittskartenpreis = 900.000 euro an einem abend. nur um sich mal klarzumachen, in hippiegedankenkategorien, welche größenordnung an geld da bewegt wird. also 18.000 leute, meistens hysterisch schreiend, die eine einzige person sehen wollen: justin timberlake. die kreuzförmige bühne befand sich in der hallenmitte, justin also den ganzen abend am hin- und herrennen, vorne, hinten, links, rechts, damit ihn jedes hallenviertel auch mal zu sehen bekommt. der sound in der halle erschreckend schrottig und schlecht. naja und dann justin timberlake eben, dieser nette, normal wirkende superstarmensch, im typischen look, dreiteiliger anzug und weiße sneaker. wie schnell diese leute dann doch immer dank medienoverkill zum klischee ihrer selbst werden. naja und dann justin timberlake eben, dieser wirklich außergewöhnlich gute tänzer, mit diesem leicht veraltet wirkenden, moonwalkenden post-janet-jackson-tanzstil. er macht das schon toll, zwei stunden lang, und keiner seiner bühnentänzer, einige davon erfrischend dicklich, kann das so gut wie er. naja und dann justin timberlake eben, mit seiner manchmal etwas zu hohen r’n'b-stimme, die viele auch ganz schrecklich finden, rasselt seine songs runter. die schnellen mag ich ja, die balladen eher nicht so, aber schon toll im großen und ganzen. muss man sagen, muss ich zugeben. zwischendurch dann timbaland am dj-pult, der einem eine halbe stunde lang mal kurz alle seine produced-by-timbaland-hits im schnellmix um die ohren haute. nelly furtado und der ganze chartsscheiß. dann fuhr timberlake wieder auf der hebebühne aus dem kellergeschoß nach oben. diesmal mit cargos, t-shirt und diesem bescheuerten hut, den man auch als merchandising-plastitgußteil kaufen konnte. wie schnell diese leute dann doch immer dank medienoverkill zum klischee ihrer selbst werden. naja und dann justin timberlake eben am klavier. er kann natürlich auch gut klavierspielen, warjaklar. und dann wieder an allen bühnenenden unterwegs, lasershow, nebelmaschine, halbtransparente vorhangähnliche projektionsflächen, die ständig hoch- und runtergefahren werden. als einer der letzten songs schließlich sexyback. ein schreiendes halleninferno, die leute am ausrasten. weiß nicht, hatte was unheimliches, diese auf eine einzige person fokussierte massenhysterie. wie man das psychisch verkraftet, bleibt mir ein rätsel. kein weiterer satz mit naja und dann justin timberlake eben. man möge mir die billige strukturierung dieses postings nachsehen.