Archiv: June 2008

29.6.08

Also mir gefällt der sogenannte Siegertext von Tilman Ramstedt, dessen Namen ich jetzt absichtlich falsch schreibe, überhaupt nicht. Warum finden alle den Text jetzt nochmal besonders gut und vor allem lustig? Ein Opatext mit Opahumor, den ich, wenn überhaupt, dann vielleicht doch lieber von Elke Heidenreich erzählt bekommen hätte. Kommt mir total unmodern vor, der Text, auch wenn sich der Ich-Erzähler “Keith” nennt, was mich auch gestört hat. Aber wahrscheinlich ist mein Modernitätsanspruch an Literatur sowieso veraltet und vergreist. Und anekdotische Familiengeschichten mag ich auch fast nie. Ich hoffe, dass die Geschichte wenigstens total erfunden ist und nicht auch noch biographisch. Nein, kann leider nichts damit anfangen. Schade. Ich möchte so gerne wieder etwas mit neuer deutschsprachiger Literatur anfangen können.

 malo | 12:49 | link | 2 kommentare | trackback | mottoshow: ingeborg

26.6.08

veranstaltungshinweise:

parage
peter abs & stephan herczeg
donnerstag, 26.06., ab 23 uhr
sixpack, köln

passion play
peter abs & stephan herczeg
freitag, 27.06., ab 22 uhr
elektra, köln

 malo | 00:44 | link | 0 kommentare | trackback | mottoshow: köln

24.6.08

# Man kann das ja gar nicht in Worte fassen, wie sich das jedes Mal anfühlt, Menschen zu treffen, die man eigentlich nur aus dem Internet kennt. So viel, aber dann auch so wenig über diese Internetexistenzen zu wissen, die dann plötzlich in nicht schriftlicher Form vor einem stehen, neben einem sitzen, mit einem sprechen. # Schon ganz internet-emotionalisiert dann mit Doro und Goncourt um zwei Uhr nachts noch zu Rainald Goetzens Klage-Abschlußparty gefahren, auch wenn man sich ein bißchen doof dabei vorkam. Welcher Berliner Internet-Folklorismus trieb einen da hin, zu dieser Veranstaltung, dessen Gastgeber man natürlich überhaupt nicht persönlich kannte? Es sah dort so aus: Ein Kreuzberger Hinterhof-Atelier mit zum Getränkeausschank umfunktionierter Küche, zwei neu geflieste Toiletten, eine davon ab drei Uhr verstopft, alle Räume gefüllt mit Menschen, die ungefähr halb so alt wie Goetz waren und tanzten. Eine sehr schöne Party also. Die Internet- und Feuilletonprominenz war schon wieder weg, fast möchte man abgerauscht sagen, Goetz war noch da und man strengte sich wahnsinnig an, ihn möglichst wenig zu beobachten. Als ob es das Allernormalste auf der Welt wäre, dem Gastgeber keine Aufmerksamkeit zu schenken. Man kam sich also latent unhöflich vor, egal ob man zu Goetz, wegen dem man ja gekommen war, hinschaute oder ihn ignorierte. Tröstlicherweise wirkte Goetz auf ähnliche Weise sozial überfordert, aber vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein. Wahrscheinlich sogar. Um halb fünf war das Bier ausverkauft, als letzter Song wurde auf Goetz’ Wunsch “Timecode” von Justus Köhncke aufgelegt, was mich sehr gerührt hat, weil das ganze Wochenende ein einziger Timecode war und weil “Timecode” für mich sehr Köln und überhaupt nicht Berlin ist. SMS an Justus geschickt, mich in einem Pathos- und Mutanflug bei Goetz für die Party und seine Klage-Texte bedankt. Kann man ja eigentlich machen, fand ich plötzlich und kam mir dabei sehr konventionell vor. Peinlichkeitsgefühle hatte ich bereits weggetrunken. Er umarmte mich so irgendwie und ich ihn auch und wir drückten unsere schweißnassen Wangen aneinander. I felt Goetz-Schweiß on my skin und schritt hinaus in den Kreuzberger Hinterhof. Die Sonne schien, Vögel flogen durch die Luft, die Bäume rauschten wie in einem Antonioni-Film. Ich sprach zu Goncourt: Nach Hause oder ins Berghain? Er erwiderte mit forscher Stimme: Na dann wohl ins Berghain!

 malo | 01:18 | link | 8 kommentare | trackback | mottoshow: life

15.6.08

Die Ungerechtigkeit und Undankbarkeit der domestizierten Natur zeigt sich zum Beispiel daran, dass meine wunderbar anspruchslosen und genügsamen Hortensien, die mir eigentlich sehr sympathisch sind, wie blöde blühen, aber natürlich nicht zu mir hin, sondern mir abgewandt zum Licht hin [vielen Dank, Photosynthese], in Richtung der mir eher unsympathischen Hofnachbarn, die sich jetzt täglich bei ihrem doofen Balkonfrühstück mit richtigen Brötchen an meinen Hortensienblüten aufgeilen, während ich beim Essen der vorletzten ältlichen Brotscheibe durch die dringend zu putzende Balkontür auf eine blütenlose graugrüne Blattfläche blicke. Aber zum Gießen der Bitches bin ich noch immer gut genug.

 malo | 18:06 | link | 5 kommentare | trackback | mottoshow: hortensien

14.6.08

ein regentag schon wieder. auch deep inside in me. später fußball oder dvd schauen. vorher und nachher liegen. und pathetische musik hören. we don’t need another love song, we need a love bomb.

 malo | 16:32 | link | 3 kommentare | trackback | mottoshow: love some

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