16.9.08
Dass David Foster Wallace nicht mehr lebt, kann ich immer noch nicht fassen. Seine Texte, seine Art zu schreiben mochte ich wirklich sehr [nun gut, das Kreuzfahrtbuch vielleicht nicht ganz so sehr. Und die Fußnote als Stilmittel konnte einem manchmal schon auch auf die Nerven gehen. Aber trotzdem]. In all den Nachrufen der deutschen Presse, die man so lesen konnte, immer die ins Leere gestellte Frage, warum er sich denn wohl umgebracht haben könnte. Dabei hat das sein [in einem amerikanischen Artikel zitierter] Vater [Link gerade nicht zur Hand] mehr oder weniger klar ausgedrückt. David Foster Wallace litt seit seiner Jugend unter Depressionen, nahm jahrzehntelang Antidepressiva, die er wegen Unverträglichkeit und zu starken Nebenwirkungen auf Anraten seines Arztes im Juni dieses Jahres absetzte. Undsoweiter. Vielleicht ist die Rückkehr, das Wiedererstarken einer schweren, nicht medikamentierten Depression auch eine zu naheliegende, zu einfache und zu mechanistische Erklärung, die man im deutschen Feuilleton nicht unbedingt erwähnt sehen will. Keine Ahnung. Es tut mir sehr leid.
malo | 22:06 | link | 4 kommentare | trackback | mottoshow: dfw