hinweis: e’de cologne präsentiert deeper than love. u.a. mit tobias thomas, eric d. clark, hans nieswandt und justus köhncke. die beste csd-veranstaltung überhaupt (und die einzige, die ich ertrage). diesen sonntag, open air, josef-haubrich-hof (nähe neumarkt), 15-22 uhr, eintritt 1 euro.
montag: salome in der münchener oper [die eleganz rauchender menschen in abendkleidern und smokings. ich weiß nicht, ob das münchenerisch ist, auf jeden fall kommt es einem schon jetzt wie etwas vor, was man bald nicht mehr und in dieser kombination so sehen wird. sehr beeindruckende inszenierung von william friedkin. auf einen witz mit exorzist und cruising nur deshalb verzichtet, weil ihn meine begleitung nicht verstanden hätte. aber es handelte sich dann tatsächlich um eben diesen amerikanischen regisseur. die peinlichkeit der eigenen ignoranz, die sich dann sofort im ganzen körper festsetzt.] dienstag: gossip und beth ditto im kölner gebäude 9 [man kann sie nur lieben. ihre wunderbare haut. der drang, sie anzufassen. das amerikanische an ihr. das wunderbare prinzip der dreikopfbands: gesang, gitarre, schlagzeug. you know, that's punk. turning the ugly into beauty.]
nach hause geeilt, als ob die erste mondlandung übertragen werden würde. wegen peterlicht. es war dann natürlich auch sowas wie die erste mondlandung, hatte man ja schon so im gespür. wunderbar. kurz gedacht, dass dieser text den paar anderen, die ich bis jetzt gehört, gelesen habe, ungefähr ein (peter)lichtjahr voraus ist. kam mir sozusagen sehr modern vor, bin mir aber nicht sicher, wie schnell das dann verpufft. im augenblick verpufft noch nichts. wenn man in der kürze und einstimmigkeit der diskussion ein indiz sehen will, war das wohl der siegertext. hätte aber doch gerne noch was kritisches gehört, man hatte nämlich das unterschwellige gefühl, vielleicht auf etwas reingefallen zu sein. abschließend noch ein inschutznahmesatz zu radisch: nur weil jemand eine total nervige art hat, muss er/sie nicht automatisch immer unrecht haben. gilt auch für heiz. so ungefähr. am liebsten mag ich die österreicher. nüchtern und strigl.
um es mal flapsig auszudrücken: nur wegen der passig wird der schmidt nicht gewinnen. schade. andererseits ist das auch sehr schmidtianisch, dass ihm das passiert.
# früh aufstehen, trotzdem den ganzen vormittag nichts zustande bekommen, außer mails schreiben, was immerhin etwas ist. # die unmöglichkeit der kaufentscheidung im platten- und dvdladen. output: 1 x gossip, 1 x jarhead, 1 x maroon 5 als mitbringgeschenk für die schwester. aber eigentlich vor allem, weil man den sänger so gutaussehend findet. # vegetarisch gefüllte zucchini mit butterreis. # der behutsame umgang mit dem privatleben von menschen, die man ganz toll findet, aber nicht gut genug kennt, um es sich anzumaßen, ausfragende fragen zu stellen. # auf der release-veranstaltung der zweiten ausgabe des wunderbaren magazins neue probleme. sehr große freude darüber, dass es in köln noch nicht nach berlin weggezogene menschen gibt [heute menschentag. ich umgeben von menschen], die einfach etwas machen. eine zeichnung. einen text. eine zeitschrift. eine gehäkelt handytasche. to get a life, in falscher und richtiger übersetzung. # in burgerläden prinzipiell die frage nach dem menü verneinen und immer antworten: nein, einfach nur so. # “nein, ich lauf doch nicht mit einem rollkoffer rum. bist du bescheuert?”
der phantastische o. hat mir das “2007 music issue” des sehr schönen amerikanischen magazins the believer mitgebracht. darin u.a. sehr gute lange interviews mit terence trent d’arby, der jetzt sananda maitreya heißt, und kevin barnes von of montreal. und natürlich die beigelegte cd mit dem sufjan-track. sufjan, der alte spaßvogel: “Recorded at the Buddy Project in Astoria, Queens, NY. It was recorded in space and time. It was recorded here and now. It is being recorded even as we sleep.”
video-interview mit mario lombardo, [achtung superlativ!] dem besten printdesigner im deutschsprachigen raum, im ebenso tollen [toll ist das neue großartig und ich bin voll dabei, arbeite aber an der eliminierung] folge magazin, das einem nach all dem schrottigen videopodcast- und videonewsscheiß den glauben an eine sinnvolle zukunft des formats video im internet wiederschenkt. [via etc.pp]
nur ein paar zeilen zum timberlake-konzert in der kölnarena. ich war da ja vorher noch nie, in der kölnarena, dieser großhalle des veranstaltungskapitalismus. war wohl fast ausverkauft, also an die 18.000 menschen in einer halle. 18.000 mal 50 euro durchschnittskartenpreis = 900.000 euro an einem abend. nur um sich mal klarzumachen, in hippiegedankenkategorien, welche größenordnung an geld da bewegt wird. also 18.000 leute, meistens hysterisch schreiend, die eine einzige person sehen wollen: justin timberlake. die kreuzförmige bühne befand sich in der hallenmitte, justin also den ganzen abend am hin- und herrennen, vorne, hinten, links, rechts, damit ihn jedes hallenviertel auch mal zu sehen bekommt. der sound in der halle erschreckend schrottig und schlecht. naja und dann justin timberlake eben, dieser nette, normal wirkende superstarmensch, im typischen look, dreiteiliger anzug und weiße sneaker. wie schnell diese leute dann doch immer dank medienoverkill zum klischee ihrer selbst werden. naja und dann justin timberlake eben, dieser wirklich außergewöhnlich gute tänzer, mit diesem leicht veraltet wirkenden, moonwalkenden post-janet-jackson-tanzstil. er macht das schon toll, zwei stunden lang, und keiner seiner bühnentänzer, einige davon erfrischend dicklich, kann das so gut wie er. naja und dann justin timberlake eben, mit seiner manchmal etwas zu hohen r’n'b-stimme, die viele auch ganz schrecklich finden, rasselt seine songs runter. die schnellen mag ich ja, die balladen eher nicht so, aber schon toll im großen und ganzen. muss man sagen, muss ich zugeben. zwischendurch dann timbaland am dj-pult, der einem eine halbe stunde lang mal kurz alle seine produced-by-timbaland-hits im schnellmix um die ohren haute. nelly furtado und der ganze chartsscheiß. dann fuhr timberlake wieder auf der hebebühne aus dem kellergeschoß nach oben. diesmal mit cargos, t-shirt und diesem bescheuerten hut, den man auch als merchandising-plastitgußteil kaufen konnte. wie schnell diese leute dann doch immer dank medienoverkill zum klischee ihrer selbst werden. naja und dann justin timberlake eben am klavier. er kann natürlich auch gut klavierspielen, warjaklar. und dann wieder an allen bühnenenden unterwegs, lasershow, nebelmaschine, halbtransparente vorhangähnliche projektionsflächen, die ständig hoch- und runtergefahren werden. als einer der letzten songs schließlich sexyback. ein schreiendes halleninferno, die leute am ausrasten. weiß nicht, hatte was unheimliches, diese auf eine einzige person fokussierte massenhysterie. wie man das psychisch verkraftet, bleibt mir ein rätsel. kein weiterer satz mit naja und dann justin timberlake eben. man möge mir die billige strukturierung dieses postings nachsehen.
laune im grenzbereich. grenze nicht klar auszumachen. heute hier feiertag, anderswo ja nicht, deswegen ständig das gefühl gehabt, dass einem der feiertag nicht richtig zusteht. trotz extremer luftfeuchtigkeit das haus verlassen. zuerst den plan gehabt, in die erste straßenbahn einzusteigen und irgendwohin zu fahren. dann aber zu faul zum rolltreppefahren gewesen. also doch einmal den ring raufgegangen, zum hundertausendsten mal in meinem leben. überall zu kleingruppen zusammengerottete kirchentagsjugendliche, die einen auf g8-protestkultur machen und in ringcafes bionade trinken oder sich im kreis aufstellen und posaune spielen. kaum auszuhalten. sofort die allertiefste sympathie zum katholizismus empfunden. alle pseudostylishen cafes gemieden und mich in die neonbeleuchtete bäckerei mit kaffeeausschank gesetzt. schwarzwälder kirschtorte bestellt. heimlich darauf spekuliert, dass die sahne übergekippt ist oder wie man sagt. war sie aber nicht. nur halb aufgegessen. den rest zurückgehen lassen und nicht mal von der resoluten verkäuferin deswegen zur rede gestellt worden. die sogenannte gute frau hätte sich ruhig ein bißchen für mich interessieren können, um ihr dann zu entgegnen, dass sie das nichts anginge. zurückgelaufen. mich erschöpft ins bett gelegt und radio gehört. fernseher eingeschaltet. katja riemann singt auf der kirchentagsbühne vor dem dom. ein von phönix übertragener alptraum. morgen zu bushido, sonntag zu timberlake. so etwas wie eine herausforderung.
# heute mal wieder [vor allem "mal wieder"] auf/in verschiedenen online-medien rumgelesen und -geschaut. erst diesen spon-artikel über queer-pop. nicht dass man da nicht schon selber darüber nachgedacht hätte, wie das alles zusammengeht und warum und wer das mag und hört. rufus, scissor sisters, mika, patrick wolf undsoweiter. auf jeden fall nicht verstanden, was uns/mir/anderen der artikel eigentlich sagen soll. und dann natürlich dieses doofe, leicht angezickte und natürlich auch ungerechte gefühl, dass man sich das von einem heterosexuellen schon mal gleich gar nicht erklären lassen will. aber diese diskussion ist ja so uralt, ob es sowas wie schwule musik und kunst überhaupt gibt und was man damit bezwecken will, wenn man annähme, es gäbe sowas. undsoweiter. wie ermüdend. [siehe auch die diskussion zum thema frauenkunst der letzten hundert jahre.]
# und dann natürlich matusseks götz-bashing via spon-videodingens. so gerne ich götz’ blog lese [hähä, jetzt endlich auch mit blogschreibblockade, schon bald eine woche kein neuer eintrag.], so sehr geht mir das hin- und hergebashe mittlerweile auf die nerven. so ein männerding wahrscheinlich. kennt man ja auch aus den nichtpromi-blogs. sein feld abstecken, sich angepisst fühlen, zurückpissen undsoweiter. wie ermüdend.
# und immer schön keine links setzen. komfortable linkweblogs war gestern.
ich weiß nicht, was mich mehr langweilt: big brother oder der sogenannte g8-gipfel. wahrscheinlich ist das sogar dasselbe und ich hab’s nur noch nicht gemerkt. und dann auch noch in diesem unsagbar deutschpiefigen heiligendamm. den zaun danach bitte stehen lassen, danke. “durch heiligendamm fährt die schmalspurbahn „bäderbahn molli“ von kühlungsborn nach bad doberan”.
cbs kauft für 280 mio dollar last.fm. [man kommt sich ja immer etwas weltfremd vor, wenn man sich an sowas stört, auch wenn man es den gründern gönnt. das angeblich anarchische internet, wer hätte das gedacht gähn, im grund eine durch und durch kapitalistische chose. und bei dem web2.0-zeug ist man als kleines userrädchen dann auch noch irgendwie daran mitschuld, dass das so groß geworden ist.]
[nadia comaneci - 1976 olympic bronze medal floor routine. das beste an den schlechten webvideo-auflösungen: die digitale wiederauferstehung des impressionismus.]