15.5.07

Wenn ich manchmal doch fünf Minuten glaube, irgendwann früher schon mal gelebt zu haben – und wie jeder idiotische Romantiker glaube ich dann natürlich, dass das unbedingt ganz woanders gewesen sein muss – dann glaube ich am liebsten, dass ich schon mal Inder war. Nur so läßt sich auf parapsychologische Weise erklären, weshalb ich, zumindest theoretisch, jeden Tag indisch essen könnte. Im Rahmen der Vielschreibwoche greife ich deshalb auf Rezeptcontent zurück, um die Schreibmenge künstlich zu erhöhen. Ich hab mal kurz eines meiner indischen Lieblingsrezepte ins Englische übersetzt:

Chicken Saag [Chicken kennste, Saag ist Spinat. Am besten schneidet man ein paar Hähnchenbrustfilets in relativ große Stücke. Als Spinat eignet sich der kleingehäckselte Tiefkühlspinat ganz gut. Nein, ich meine nicht Rahmspinat]:
Fry the chicken lightly in 4 tablespoon of oil for 3-4 minutes until lightly browned and set aside. Put the spinach into a deep pan; add 1/4 cup water. Bring to boil and remove from heat. When cool, grind in blender and set aside. Heat the remaining oil and add ginger, garlic and onions; sauté until lightly brown. Add tomatoes, salt, cayenne, coriander powder, turmeric, cloves, and cardamom. Sprinkle with one tablespoon water. Cook for 10 minutes over low heat. Add chicken and milk. Simmer until the chicken is tender. Add spinach and garam masala. Cook until spinach starts sticking to pan. Remove from heat. Add butter to chicken saag and cover until ready to serve.

 malo | 22:22 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: indian recipe

Im Zuge unseres gemeinsamen Of-Montreal-Fantums hat mir Caro diesen Link zugeschickt: Please Mr. Pharmacist – The New Brand of Drug Song. Antidepressiva und andere Stimmungsmacher oder -verhinderer als nicht tabuisiertes Songthema oder so ähnlich.
“An interesting phenomenon is the increasing frequency of songs about legitimate use of pharmaceuticals. Depression has kept pace with drugs on the song-topic charts, particularly in the arena of alternative/indie rock, where mood disorders have long been the muse for many a mopey artist. With depression, and mental illness in general, becoming less taboo among younger generations, and with prescription-drug options for treatment of depression becoming increasingly common, it’s logical that the language of brain physiology and pharmaceutical remedies would gradually start to infiltrate lyrics. Recent albums from Cloud Cult and Of Montreal face these issues directly and unflinchingly, dissonantly placing reflections on brain function and anti-depressants into catchy, infectious pop.”

 malo | 12:58 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: drug songs

sag alles zu

 malo | 11:24 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: kecker widerspruch

Mein Mobilfunkvertrag ist ausgelaufen und man steht wieder vor der blöden Situation, dass man sich für einen neuen Tarif oder doch wieder den alten und für ein neues Handy oder weiterhin das alte entscheiden muss. Zwischendurch kokettiere ich auch gerne mit der Vorstellung, gar kein Handy mehr zu besitzen. Man könnte auch Handyschnorrer werden, so wie andere Zigaretten schnorren. Einfach wenn man eines braucht, irgendjemanden ansprechen und fragen, ob man mal kurz mit dessen Handy telefonieren dürfe, um kurz jemandem Bescheid zu sagen, dass man gleich da sei. Anzukündigen, dass man gleich da ist, gehört nämlich zu den Hauptgründen, weshalb man überhaupt ein Handy braucht. Aber das ist natürlich Quatsch und jetzt folgt ein Satz mit “Abseits” und “manövrieren”: Ohne Handy manövriert man sich ins soziale und berufliche Abseits, in dem man sich eigentlich sowieso schon befindet, wenn man mal ehrlich ist, aber ein Handy übertüncht diese Tatsache. Also was ich sagen wollte [man hätte diesen Beitrag auch auf einen Satz reduzieren können, aber es ist ja Vielschreibwoche]: das hübscheste Handy ist momentan das LG KE 820, an dem ich einzig die Position der Stern-, Raute- und Nulltaste bemängeln möchte. Rechts außen. Da kann man sich unmöglich daran gewöhnen.

 malo | 09:59 | link | 10 kommentare | 0 track | mottoshow: handy

Gym Diary
Den Tag dermaßen vertrödelt, dass man tatsächlich nur noch zu der Zeit ins Fitnessstudio gehen kann, wenn es dort am allervollsten ist und man sich mit der größtmöglichen Anzahl tribal-tätowierter Muskelmonster um freie Geräteplätze prügeln muß. Alle Riesenwerbeposter für diese engen Sportshirts, in denen sogar Profifussballer fett und deformiert aussehen, wurden abgehängt und durch neue Riesenwerbeposter ersetzt, auf denen Nobodies locker hängende Laufklamotten präsentieren. Ich vermisste ein bißchen das Ronaldo-Werbeposter, auf dem man Ronaldos Hautunreinheiten sogar aus zehn Metern Entfernung noch gut sehen konnte. Ich bin natürlich auch immer ganz nah rangegangen, um wirklich alles zu sehen. Wahrscheinlich kenne ich seine Akne nun besser, als er selbst. Fußballerdermatologie könnte mein neues Hobby werden. Das sowas zu Photoshopzeiten noch möglich ist, machte mich immer wieder glücklich. Aber diese Zeit ist nun vorbeibeibei.

 malo | 00:54 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: gym diary

ach so geht das also mit den besucherzahlen. einfach mehrfach über den tag verteilt irgendwelches zeug posten und schon verdreifachen sich die visits oder wie das heißt. wenn ich jetzt auch noch wieder das von mir schon ganz lange ausgesperrte google (sagt man das oder der google?) und die penispumpen- und rezeptesucher auf meine seite ließe, kämen nochmal soviel seitenaufrufe dazu. mindestens. jetzt muss ich nur noch roland und den schwenzel fragen, wie das geht, dass man in der ronsens-blogroll immer oben steht, ohne was neues geschrieben zu haben. die arbeiten ja mit allen tricks.

 malo | 00:11 | link | 3 kommentare | 0 track | mottoshow: visiten

14.5.07

“danke fürs zurückadden”

 malo | 20:39 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: neue verben

Apropos Pocher: Der Film [Der Vollidiot oder wie der hieß] ist doch nicht so gut, wie man überall lesen konnte. Die meisten Gags kamen dann doch nicht über das deutsche Sitcom-Mittelmaß-Niveau raus. Und die so genannte Story fing zwar ganz okay an, wurde dann aber immer langweiliger. Anke Engelke nervt wie immer. Muß man nicht gesehen haben, auch wenn es ein schöner Köln-Film ist, der auf fast alle Köln-Klischees verzichtet.

 malo | 18:30 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: pocher

Wenn bald die Schokoladen- und Fettsteuer eingeführt wird und Ampelsymbole auf Verpackungen und in Speisekarten gedruckt werden müssen, darf der Verzehr fetter Speisen in Gaststätten nur noch in sichtisolierten Nebenräumen erfolgen. Außerdem wird Wirten mit Body-Mass-Index über 20 die Konzession entzogen. Für Eckkneipen in Niedersachsen läßt sich eine Ausnahmeregelung finden. Ein gut sichtbar an der Eingangstüre angebrachtes rotes F weist den Schankraum als Fettkneipe aus.

 malo | 17:42 | link | 5 kommentare | 0 track | mottoshow: Fettsteuer

Ich lese gerade einen Sammelband mit Lyrik und Prosa von Martin Kippenberger. “Wie es wirklich war”, herausgegeben von Diedrich Diederichsen, Suhrkamp 2007. Wer wie ich gerne Tagebücher, Briefe oder Zweizeiler liest, mag das bestimmt. Im lesenswerten Nachwort von Diederichsen auch folgendes Matussek-Bashing: “Zu den ersten, die von seiner öffentlichen Arbeit genervt sind, gehört der schon damals schimmerlose, heutige Spiegel-Rechtspopulist Matthias Matussek, der Kippenberger nach seiner Performance als “cleveren Avantgarde-Clown” beschimpft – die Avantgarde darf nicht klug sein.”

 malo | 14:43 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: kippenberger

heute bock auf blauäugige menschen gehabt. direkt zum arzt gegangen, der hat nämlich die blauesten augen der welt und ist dann auch noch dunkelhaarig. die tollste mutation der welt oder der natur oder wer sich das auch immer überlegt hat. außerdem nennt er mich immer maus, was ich allen schon tausendmal erzählt habe und alle finden es ganz schrecklich, aber ich finde es süß. kein schwein nennt mich nämlich maus. ihm kurz die neueste ärztliche fehldiagnose aus dem freundeskreis weitererzählt, was er mit einem “das war bestimmt ein heteroarzt” abtat. jaja, der kleine schwule kosmos, in den man in köln so hineingerät. danach direkt ins homocafe neben der arztpraxis, das ich im jahr viermal besuche, zur blauäugigen bedienung im unvorteilhaft engen t-shirt. um mich herum andere blauäugige homosexuelle mit tagesfreizeit, sonnenbrillen, engen t-shirts und häßlichen hunden. einen milchkaffee runtergestürzt, in einem alten spiegel herumgeblättert und versucht, einen häßlichen hund names erika von meiner seite zu vertreiben. weiter in die apotheke. leider nicht von dem apothekenhelfer mit den zweitblauesten augen der welt bedient worden, aber ich habe ihn immerhin gesehen. er lernte mit einer sogenannten engelsgeduld eine braunäugige nachwuchsapothekenhelferin an, die ich kurz beneidete, weil er ihr immer von hinten was über die schulter murmelte. zum beispiel: und jetzt frag den kunden, ob er denn mit der einahme des medikaments vertraut ist. sie so zum kunden mit kräftiger stimme: sind Sie denn mit der einnahme des medikaments vertraut? der kunde war ein schwerhöriger rentner. OB SIE MIT DER EINNAHME DES MEDIKAMENTS VERTRAUT SIND. undsoweiter. ziemlich lustig.

 malo | 14:31 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: blaue augen

mir schon länger überlegt, hier von mir herbeidefinierte themenwochen einzuführen, damit mal wieder eine zackige regelmäßigkeit durchs weblog strömt. diese woche also vielschreibwoche. das heißt einfach viel schreiben. jeder belanglose quatsch darf hingeschrieben werden, auch wenn ich nicht mehr über das leben der freunde ablästern kann, weil die jetzt neuerdings alle mitlesen und sich auch durch schreibabstinenz nicht vertreiben ließen. ich mag euch trotzdem!

 malo | 14:00 | link | 5 kommentare | 0 track | mottoshow: vielschreibwoche

das schlimmste an wlan ist zum einen die deutsche aussprache: wehlahn. mit endlos langem a. das klingt ungeheuer doof, wie alle abkürzungen, die als wort ausgesprochen werden. und wenn man mal im ausland in die verlegenheit gerät, danach fragen zu müssen, in form eines “do you”-satzes zum beispiel, blamiert man sich garantiert, weil man es dort entweder nicht als wort ausspricht oder nicht durchbuchstabiert. das zweitschlimmste an meinem wlan ist, dass ich hier hinten immer im funkloch mit verbindungsqualität 27 % sitze, während mich der nachbar von unten mit seinem wlanfunknetz, das so heißt wie er, mit 99 % zustrahlt. ein steter quell des neidvollen ärgers. und die dritte wlan-geschichte: kürzlich folgende straßenbahnkonversation mitgehört: was heißt eigentlich wlan? wireless lan eben, was denn sonst? [das wire von wireless immer wie weia von auweia aussprechen.]

 malo | 01:02 | link | 5 kommentare | 0 track | mottoshow: wlan

11.5.07

fangen wir mal gleich mit dem ende an: als wir rausgingen, standen da der sänger von of montreal, den ich eigentlich liebe und von dem ich gehofft hätte, dass er zu 70 % schwul und nur zu 30 % hetero ist, also der sänger stand da mit der frau mit dem punktekleid am gitter und knutschte rum, oder so, sie war schon ein hingucker, muss man sagen, wegen dem punktekleid und überhaupt. also mit ihr knutschte er rum, nach dem konzert. alle hätten wahrscheinlich gerne mit kevin rumgeknutscht, aber gut, sie hat es eben getroffen. so hörte das alles auf. vorher machten of montreal die beste musik und die lustigste, die man als depressiver mensch haben kann. ich bin eigentlich kein depressiver mensch, aber ich liebäugele damit, äugeln ist auch so ein wort, naja, also ich liebäugele eben so rum. und in den lyrics geht es ja immer nur um so depresso-situationen, die man irgendwie kennt. sich in die appartments von friends zurückzuziehen, um endlich mal seine ruhe zu haben und sich eine glatze zu rasieren. habe ich noch nie gemacht, das zurückziehen, aber fände ich gut, und nicht rauszugehen. oder nur kurz runter in den kiosk. am liebsten mag ich kevins antidepressivum-songs. come on chemicals, zum beispiel. vor allem wegen der vokalrepetition: “come on chemicals! chemica-o-o-o-o-o-o-ols!” dass ich “the past is a grotesque animal” schon allein als songtitel gut finde, habe ich schon mal gesagt, glaube ich. ja, das blöde past, das man mit sich herumschleppt. gut gefällt mir auch die zeile “things could be different, but they are not”. genau so ist es. das leben und überhaupt alles. verstehst du, maus? t. meinte, of montreal wären mal wieder so eine band, die von köln nicht verstanden wird. es war nur halb voll. deshalb kam er da drauf. ich habe alles verstanden. jetzt noch ein denkmal an den typen mit dem rosa hemd und der krawatte. [konzerte fr in freiburg, sa in münchen, so in wien]

 malo | 01:43 | link | 1 kommentar | 0 track | mottoshow: of montreal

10.5.07

wann fing das eigentlich an, dass printmedien und ihre online-ableger jeden tag fernsehtalkshows vom vorabend besprechen und nacherzählen? [muss hier mal die rentnerthemenwoche "wann fing das eigentlich an, dass ..." einführen.]

 malo | 09:26 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: maisch, christi und plas

neuer london-postpunk-reggae-usw-hype: ebony bones [do in frankfurt, fr & sa in berlin]

 malo | 01:39 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: ebony

8.5.07

björk & antony live [ach, irgendwie doch schlimm. hilfe! kann man sich bitte auch anders bewegen, als zu zweit auf der bühne der radio city music hall vor sich hin zu hospitalisieren? sind die fummel etwa auch von bernhard wilhelm?]

 malo | 11:06 | link | 2 kommentare | 0 track | mottoshow: bed and breakfast

schade, dass die diskussion über sinn, zweck, irrelevanz usw. von weblogs zu so einem verbiesterten jungensding geworden ist, an dem man sich sowieso schon gleich gar nicht beteiligen will. [eigentlich gäbe es ja viel zu sagen.]

 malo | 09:36 | link | 13 kommentare | 0 track | mottoshow: weblogs

1.5.07

 malo | 20:32 | link | 0 kommentare | 0 track | mottoshow: documenta

tauben haben einen vulgären charakter. [themen die sich jahr für jahr wiederholen: abwehr brünftiger tauben im hof zeitgleich mit heuschnupfen.]

 malo | 18:13 | link | 2 kommentare | 0 track | mottoshow: dove

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