feist! [die neue platte. wunderbar. zum weinenschreien schön. ihre stimme. feist! schnell noch karten fürs konzert besorgen.]

der vorsatz lautet, den vanity fair [ich sag jetzt immer der vanity fair, passt irgendwie besser], der viel zu oft erscheint, um unentwegt gekauft zu werden, nur noch nach cover zu kaufen. diese woche also keinesfalls. das merkel-passfoto macht einen nicht mal neugierig auf den begleitartikel [den es möglicherweise nicht mal gibt. keine ahnung. interessiert mich nicht.] man kann ja meinetwegen merkel als covergirl fotografieren [nö falsch, eigentlich doch nicht], aber dann mit was drumrum oder in etwas drinrin. als [abzulehnende] stichworte drängen sich in diesem zusammenhang auf: mit pfiff, frech oder irgendwie witzisch. zum beispiel in dem wägelchen auf dem brandenburger tor sitzend, oder ähnlicher bullshit. ach egal. dann online mit dieser doofen lupenvergrößerungsfunktion, die man von amerikanischen badehosenbestellwebsites her kennt, im heftcontent herumgelupt. die schriftsteller-modestrecke dann natürlich doch nicht so uninteressant gefunden. wieviel hundertausend euro musste man dietmar dath bezahlen, dass er sich dafür hergibt? aber wahrscheinlich habe ich nur ein vollkommen falsches, idealisiertes, altbackenes bild von ihm, für das ich mich schämen müsste, wenn ich wieder aufwache. wenn.

# hat denn diese bäckerei auch sonntags geöffnet? nein, das würde sich nicht lohnen. aber das haben schon ganz viele gefragt. # neuerdings immer dieter bohlens meinung sein. ihn sogar vernünftig finden. # in das schlimme cafe auf der ehrenstraße nur deshalb gehen, weil dort die überregionale tageszeitung kostenlos zum mitnehmen ausliegt. sich dafür ein bißchen schämen und sich von der scham durch hohe trinkgeldgaben freikaufen. # zwölf jahre lang davon überzeugt sein, demi moore habe in showgirls mitgespielt. # “Vor den radiologischen Folgen einer “Schmutzigen Bombe” können sich die meisten Menschen jedoch sehr gut mit relativ einfachen Maßnahmen schützen”, sagt Musolino. Wer bekleidet sei und ein zerknülltes Taschentuch als Mundschutz trage, sei schon gut präpariert. [na also. sich gedanken machen über größe, material und zerknüllungsgrad des taschentuchs.]

“Stereo-Sound direkt am Kopf! Genial! Sonnenbrille mit integriertem MP3-Player! So bestechend einfach können echte Innovationen sein. Endlich ist es vorbei mit dem lästigen Gefummel im Kabelsalat sonstiger MP3-Player. Der in die Brille unauffällig integrierte MP3-Player mit 512 MB Speicherkapazität bietet bis zu sagenhaften 8 Stunden ununterbrochenen Musikgenuss in exzellentem Full-3-D-Stereo-Sound.
Die polarisierenden und aufklappbaren Gläser der Brille bestechen mit 100% UV-Schutz, sind bruchsicher und antistatisch pflegeleicht. Für perfekten Sitz sorgen die Omega-geformten verstellbaren Nasenpads. So passt die Brille immer und bietet maximalen Schutz gegen Sonne und Wind selbst von der Seite. Das trendige Accessoire wird komplett mit USB-Kabel (für Datenübertragung und Akku-Aufladung), CD mit Treibern und Bedienungsanleitung in einer eigenen Brillenbox ausgeliefert. So gerüstet kann der Sommer ruhig kommen. So haben Sie einen starken Auftritt.” [Textperlen 2007]

# oh, eine mail von mariah carey! [war natürlich spam, aber ich habe mich sehr gefreut.]
# zip-laufwerke an lpt-ports anschließen [volles retrofeeling am frühen morgen.]
# ein telefongespräch mit franz josef strauß in einer fuchsberger-show [totales retrofeeling gestern abend. strauß bayerte viel weniger als in meiner erinnerung. wie man sich früher über strauß aufregen konnte. fast möchte man ihn vermissen, in seiner funktion als daueraufregungsobjekt.]

Februar 07 &
Don’t spend it all in one place

“What record is this? It sounds incredible. I’m a little bored with the lyrics, maybe more than a little bored. Not really that compelling to me. “Wait till you see my dick.” It sounds incredible. It sounds like Pharrell, super no kick drum. Hip-hop’s a funny thing because you can do so little, because all the rhythm comes from the vocals. There’s a different playing field available to it that’s not available to other music.
But yeah, the lyrics. Porn is boring. I find it flat, I don’t find it that engaging. It’s just macho bragging bullshit, which is always tedious and always meaningless. That doesn’t mean people can’t have interesting styles. Like Ludacris – his voice is one of my favorites. Sometimes he gets stupid – this stupid kind of adolescent bullshit. It’s not that compelling, but it’s fine, it’s party. But it becomes so pandemic, I don’t know why people continue to do it unless they have no interest in their own individuality and they’re just doing because it’s popular, and I think that’s fucking sad.
You know I saw this show and someone was like, “Hip-hop made it. Hip-hop finally made it. We’re on the top of the charts!” And I was like, yeah that’s right, you finally made it, you’re on the fucking Dirty Dancing 2 soundtrack. Hip-hop has finally made it to taking the place of Christopher Cross. Hip-hop has finally made it into being boring, repetitive music for 13-year-olds. What are you so proud of? It’s great, get paid, but the whole point was let’s get hip-hop in a position of strength and then do something. I’m not a party pooper. Don’t get me wrong. When interesting personalities engage with anything, the shit’s interesting. When boring people say the same shit that the guy said who just got off the microphone, shit’s boring. That’s why I like the earlier N.E.R.D. stuff, when they were doing their own record, it was really interesting because it seemed like they were undermining all this male stuff.”

[überbleibsel der james-murphy-recherche.]

nicht dass mich das besonders interessierte, aber wie immer macht man sich besonders gerne über die dinge gedanken, die einen nicht besonders interessieren. [zumindest liest sich diese aussage gut, auch wenn sie wahrscheinlich nicht stimmt. ich kann mich nicht entscheiden, ob sie stimmt oder nicht. aber seit wann muss in weblogs irgendwas stimmen.] also heute, während ich ungefähr tausend mal in mails hineinschrieb “blablabla don’t hesitate to contact me”, dachte ich nochmal ganz grundlegend über die duz- und siezproblematik im laden nach, die eigentlich keine problematik ist, sondern eine tagtägliche grundsatzentscheidung. denn manche leute fühlen sich angepisst, wenn man sie duzt und andere wenn man sie siezt. und nur selten kommt es zur duz/siez-kongruenz. aber ist ja auch egal. ich werde nicht weiter darüber nachdenken. auf jeden fall wurde ich beim sonntagsfrühstück im kreuzberger frühstückscafe [ja, ich war tatsächlich sonntags in einem frühstückscafe] gesiezt und war dann deswegen doch heimlich total angepisst. denn wenn man irgendwo nicht gesiezt werden will, dann ja wohl in einem abgefuckten kreuzberger frühstückscafe mit wlan. obwohl: ich wüßte noch einen schlimmeren ort: in einer diskothek. wenn das mal passiert [realistisch betrachtet, kann es sich eigentlich nur noch um monate handeln], kaufe ich mir sofort alle dort erhältlichen drogen, nach denen ich mich wahrscheinlich auch noch ganz peinlich durchfragen müsste [die letzte demütigung], und bringe mich damit klassisch in der discotoilette um.

erst werden mir nikotin, transfettsäuren und mein porsche-geländewagen verboten und jetzt soll ich auch noch auf meine seychellen-flüge verzichten?

dfa radio mixes zum download.

hang the dj, shoot the chef and fire the fashionista

“neue öffnungszeiten! mo-sa 10.00 bis 20.00 uhr” [super fortschritt. wenn nicht mal riesenketten mit riesenumsatz wie saturn längere öffnungszeiten hinbekommen, wer dann bitte? vor weihnachten war noch täglich bis 22.00 uhr geöffnet, danach nur noch freitags und samstags, jetzt gar nicht mehr. und nun auch noch ständig keifende kassiererinnen ertragen müssen, die um 20 uhr voller empörung jeden der hundert durch den eingang hereinschlendernden kunden mit "haaallo, wir haben schon geschlohossen" anpöbeln.]

finde ich ja auch, dass 2007 ganz wunderbar vielversprechend anfängt. also musikalisch, meine ich jetzt. der rest geht so. vor allem für musik-querbeet-hörer wie mich. ein paar schnell runtergeschriebene empfehlungen/anmerkungen:

Of Montreal – Hissing Fauna, Are You The Destroyer?
total hysterisch und durchgeknallt (s.a. youtube). the sparks goes roxy music goes keine ahnung [immer diese retrovergleiche, aber um sich ein bild zu machen]. schöne songbetitelungen wie “suffer for fashion” oder “the past is a grotesque animal”. stimmt! anhören und fünfundvierzig minuten lang mitschreien. im mai in deutschland auf tour. geh ich hin!

Rosie Thomas – These friends of mine
über ein flickr-foto von marlene entdeckt. da ich in sufjan stevens verliebt bin, muss ich rosie thomas automatisch mitlieben. sie kann auch singhauchen und hat zusammen mit sufjan stevens und denison witmer dieses wunderwunderschöne album aufgenommen. [b. hasst es und bezeichnet es als unerträgliche folkscheisse. muss ich mich trennen?] sie covert alle meine hasssongs wie zum beispiel “the one i love” von rem oder “songbird” von fleetwood mac. aber ich mag das trotzdem. man könnte gut dazu im schneidersitz sitzen und jasmintee trinken und ein bißchen weinen. und ab und zu hört man sufjan die songs einzählen und lachen und dann ist der tag schon mal gerettet.

Air – Pocket Symphony
hinundhergerissen. beim ersten anhören dachte ich noch, dass das wirklich musik für monocle-lesende möchtegern-erfolgreiche ist, die sich “lost in translation” auf dvd gekauft haben und sich vor dem yogakurs noch schnell runterchillen müssen, weil im biosupermarkt der französische bioziegenkäse ausverkauft war. aber irgendwann gefällt einem die platte dann doch ganz gut, auch wenn einem jetzt schon vor der zweitverwertung als backgroundmusik [döngeldöngelblub] für zwanzigsekundeneinspieler in wissens-tv-magazinen auf pro7, home-improvement-shows auf rtl2 und kulturzeit-autorenporträts auf arte graut. das kruder-und-dorfmeister-schicksal sozusagen. special mention: jarvis cocker appearance.

Alex Gopher – Alex Gopher
yes! superplatte. überzeugt mich viel mehr als air [die bei gopher auch bei ein paar songs mitmischen]. eigenartig überwältigende zukunftsweisende retroartsyrockelektromischung, etwas holprige gitarre, holpriger bass. die lyrics sind, glaube ich, auch eher etwas simpel. wie immer, wenn nicht-muttersprachler englisch texten. aber das nicht so perfekte daran mag ich sehr gerne. am 9.3. spielt alex gopher in berlin und legt danach noch auf. wer geht für mich hin?

LCD Soundsystem – Sound of Silver
meine derzeitige lieblingsplatte. höre ich unentwegt. bin voreingenommer fan. jetzt schon eine der besten platten des jahres.

das lebensnah artifizielle bei ozon, die artifizielle lebensnähe bei petzold.

achichhätte damals zum ben-kweller-konzert gehen sollen [was man an so grauen tagen eben denkt. dieser nicht endende nieselregen. falls nieselregen ein symptom der klimakatastrophe sein sollte, bin ich für das sofortige verbot aller glühbirnen. neue rubrik achichhätte.]

“Korrektur: Im Text wurde Sebastian Kochs Freundin zunächst Antje van Cäse genannt. Der richtige Name lautet Carice van Houten. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.”

“einen blog schreiben”

zehn stunden später: mit der verkleidung, die ausnahmsweise keine aufreissverkleidung war und dementsprechend unsexy aussah [oder finden Sie helen mirren in ihrer letzten hauptrolle etwa sexy?] in einer bar gelandet, die man sonst wegen ihres hohen heterobeautygrades aus selbstschutzgründen eher meidet. in dieser bar also, so besagte das plötzlich auftauchende rosenmontagsgerücht, sollte gleich overdj justus k. auflegen, der tatsächlich dort schon an der theke saß und mir riet, standesgemäß gin tonic zu trinken. ein ratschlag, den ich nur zu gern befolgte. und jetzt im ernst mal: wo passiert das schon, am scheiß rosenmontag, dass justus k. chic und k.c. & the sunshineband [er hat nichts ausgelassen] auflegt? und sunset people von donna summer? und überall diese beauties mit ihren schönen haaren und der frischen haut und ich sah so unfuckable aus, menno. egal. i love köln. ich kann nicht mehr und möchte vor begeisterung einfach nur noch mit allem aufhören [trinken, rauchen, essen, knutschen, schreiben und ähnlicher scheiß]. alles muss anders werden.

der augenblick, als der dj bei der dancehall-reggae-party [ja, ich war auf einer dancehall-reggae-party. so reingeschlittert, wie man in den 50er-jahren sagte. karneval, dies sei allen karnevalnichtkennern und -hassern gesagt, ist der sehr erstrebenswerte status des kontinuierlichen hineinschlitterns in dinge, die man sich vorher niemals hätte vorstellen können. eine lebenssimulation im schnelldurchlauf sozusagen, nur ohne konsequenzen für die zukunft.] also der augenblick, als der dj dann ins micro schrie: genug gekillt! wollt ihr liebe? und alle schrien ja!. man ist ja only human [englisch ausgesprochen] und dann lief ein ganz schreckliches reggae-lied, das sonst nur auf wdr2 nachts um vier uhr morgens läuft und liebe came over us.

das erste deo mit joghurt